Das Zeltlager

Welches Zeltlager ? - Das Zeltlager natürlich ! Wenn der Sommer so richtig zuschlägt und die Schulferien beginnen, dann haben die Leiter der Kolping Jugend das große Sommerzeltlager schon lange vorbereitet. In zahlreichen Leiterrunden, an Vorbereitungswochenenden und immer wieder zwischendurch haben sie einen Zeltplatz gesucht, sich Spiele ausgedacht und vorbereitet, Posten und Aufgaben verteilt, Genehmigungen eingeholt, mit den örtlichen Händlern verhandelt und das eigene Material auf Vollständigkeit und Einsatzbereitschaft überprüft.

Auf einer Wiese weitab jeglicher Zivilisation hat der Vortrupp schon alles vorbereitet: das große Wasserfaß steht und wurde von der Feuerwehr gefüllt, die Donnerbalken wurden ausgehoben und aufgebaut, die Küche ist einsatzbereit, für jede Gruppe wurde ein Zelt aufgebaut, befestigt und mit Plane ausgelegt. Die Feuerstelle ist bereit für die große Lagerfeuerrunde, und zum Essen und als Schutz bei schlechtem Wetter wurde das riesige Aufenthaltszelt aufgebaut.

Jetzt ist es mit der Ruhe vorbei: am ersten Sonntag in den Ferien fallen 80 Kinder auf dem bis dahin so friedlichen Zeltplatz ein. Zelte werden belegt, Luftmatratzen aufgepumpt, die Umgebung des Platzes wird untersucht.

Wenn sich die erste Aufregung gelegt hat, versammeln sich alle zur ersten Lagerrunde: der Lagerleiter stellt sich und die anderen Leiter noch einmal vor, sagt, was verboten und was erlaubt ist, wann geweckt wird, wo die (W)C's stehen ... Auch die anderen "wichtigen" Leute verkünden, was es wo, wann und wofür noch gibt: den Süßigkeitenkiosk, den Getränkeverkauf, die Küche und den TS (Technischen Stab), der für alle Werkzeuge und Geräte verantwortlich ist und auch dafür sorgt, das der "Fuhrpark" immer einsatzbereit ist.

Endlich gibt es Abendessen - das hat die Küche am ersten Abend noch nie besonders gut hinbekommen - aber sie muß ja auch noch die Chance haben, sich zu steigern !

Nachdem die an diesem Tag zuständige Gruppe den Küchendienst hinter sich gebracht und die Leiterrunde den nächsten Tag besprochen hat, kommt das, was ein Zeltlager wirklich zum Zeltlager macht: die große Lagerfeuerrunde ! Was soll man dazu sagen ? - Wer es nicht erlebt hat, kann es sich wohl kaum vorstellen, und wer es erlebt hat, der wird eine solche Beschreibung immer als unzutreffend bezeichnen.

In den folgenden 12 Tagen wird viel geboten; als erstes muß ein Bannermast gefunden und aufgestellt werden, ein Eingangstor wird gemalt und aufgehängt, jeden Tag sucht eine andere Gruppe Holz für das Lagerfeuer.

Außerdem gibt es jeden Tag Spiele, eine große Tagestour oder eine Ausflug ins nächste Freibad.

Beim Leitersuchspiel verkleiden sich die Gruppenleiter, um sich "unauffällig" in der Stadt und den Geschäften vor den Kinder zu verstecken. Jeder gefundene Gruppenleiter bringt wertvolle Punkte und erhöht die Chance, am Abend bei der Preisverleihung mit auf dem Siegertreppchen zu stehen.

Einen Höhepunkt des Lagers bilden sicher auch die Stationsläufe: Während sich die Leiter mit Kirschkernweitspucken, Fragen zum Zeltlager oder Geschicklichkeitsspielen noch relativ harmlose Spiele ausgedacht haben, schlagen ihre Schützlinge beim Leiterstationslauf, bei dem die Gruppenleiter einmal in die Rolle der Teilnehmer schlüpfen, erbarmungslos zu: Schlammrobben, Haare mit Fingerfarbe "stylen" und sonderbare Gewürzmischungen am Geschmack erkennen zählen hier eher noch zu den harmloseren Stationen.

Viel zu schnell sind die fast zwei Wochen wieder vorbei: am Donnerstag geht es mit dem Fahrrad Richtung Heimat.

Nur ein paar Gruppenleiter bleiben auf dem Platz, um die Zelte abzubauen und alles wieder in den Zustand zu bringen, in dem sie es vorgefunden haben. Jetzt trennen sie nur noch zwei Tage Aufräumen und Saubermachen bei den Kolping Garagen in Brockhausen von der großen Leiterabschlußparty ...

mzj